DE 2012, 85 Min., OmU Regie: Fatih Akin
Im Nordosten der Türkei liegt das kleine beschauliche Bergdorf Camburnu. Im Einklang mit der Natur lebend, erwirtschaften die Dorfbewohner ihren Lebensunterhalt seit Generationen aus dem örtlichen Tee-Anbau und der Fischerei. Doch als vor zehn Jahren die Regierung beschließt, neben dem Dorf eine riesige Mülldeponie zu errichten, ist die Idylle fortan gefährdet. Das errichtete Bauwerk erfüllt nicht die notwendigen Sicherheitsstandards, sodass kontinuierliche Unfälle folgen, welche die Umwelt verschmutzen und das Leben der Dorfbewohner verschlechtert. Über die Jahre hinweg häuft sich der Müll an und verpestet die Luft und das Grundwasser sowie die Anbaugebiete. Während der Regenzeit wird der Müll die Abhänge ins Dorf herunter gespült und Essensreste locken Vogelschwärme und Hunde an, die das Dorf belagern. Filmemacher Fatih Akin dokumentierte über sechs Jahre die sich verschlechternden Lebensbedingungen des Heimatdorfes seiner Großeltern und den Kampf der Dorfbewohner gegen die Tonnen von Müll. „Müll im Garten Eden“ enthüllt nicht nur das mangelnde Umweltbewusstsein in der Türkei, sondern erzählt auch die universelle Geschichte vom Kampf eines kleinen unbeugsamen Dorfes gegen staatliche Willkür. Auch wenn weder Proteste noch Gerichtsprozesse oder Akins Film die Müllkippe stoppen konnten, so zeigen sie doch, dass auch in der hintersten Ecke der Türkei eine Bürgerbewegung entstanden ist, die mehr Demokratie einfordert.